Quelle: kath. Kirche Ermatingen

Die guten Reisevorbereitungen durch Nedjeljka Spangenberg zeigten sich schon beim Start zur Reise. Pünktlich mit dem Glockenschlag 07.00 Uhr startete der Bus mit der 32-köpfigen Reisegruppe auf dem Bärenplatz in Kreuzlingen zur Pastoralraumreise nach Kroatien und Bosnien-Herzegowina.

Der medizinische Notfalldienst in der Schweiz funktioniert sehr gut: Beim ersten Zwischenhalt in der Raststätte Erstfeld konnte die blutende Nase eines Reiseteilnehmers dank der Superreaktion der Sanitäter bei einem Arzt gestillt werden und die Reise ging mit wenig Verzögerung vollzählig weiter mit dem Tagesziel Padua.

Der Hl. Antonius von Padua war vielen von uns bis anhin als Helfer beim Finden von verlorenen Sachen bekannt. Pfarrer Edwin Stier zeigte uns in seiner Gottesdienstpredigt im Antoniuskloster mitreissend auf, dass Antonius ein früher Begleiter von Franz von Assisi war und wie er als herausragender Missionar und Menschenfreund im 13. Jahrhundert lebte und wirkte.

In Plitvice in Kroatien erreichten wir das zweite Tagesziel. Die kaskadenförmig angeordneten Seen, verbunden mit wunderschönen Wasserfällen bei den Travertinbarrieren und umgeben von üppiger Flora begeisterten die ganze Reisegruppe. Winnetou aus den Karl-May-Verfilmungen der 1960-Jahre trafen wir jedoch nicht an.

Unser Bus-Fahrer Toni von der Firma Drusberg Reisen in Einsiedeln fuhr uns sicher und angenehm weiter nach Dubrovnik. Nedjeljka verstand es auf der ganzen Reise ausgezeichnet die langen Fahrten mit interessanten Hinweisen zu den Reisezielen, Getränken, Apéros, Salzgebäck und Süssigkeiten zu bereichern. Die Kontrolle der Anzahl der Reisenden klappte ausgezeichnet, es ging niemand verloren und die Grenzübertritte waren praktisch problemlos.

Die Kroatische Adriaperle Dubrovnik, im Mittelalter die selbständige Republik Ragusa und heute bekannt als UNESCO-Weltkulturerbe, lud regelrecht zum Flanieren durch die schönen und sauberen Altstadtgassen, zu den Plätzen, dem Hafen, dem Besuch der schönen Kirchen, der mittelalterlichen Stadtmauer und natürlich auch der gepflegten Altstadtrestaurants und Cafés ein.

Schon fast traditionell gab es am nächsten Morgen um 07.00 Uhr das Frühstück im Hotel und weiter ging es via Mostar in das Dinarische Gebirge nach Sarajevo, wo wir wie in Dubrovnik zwei Übernachtungen im gleichen Hotel geniessen konnten. Der orientalische Markt zog unsere Reisegruppe noch am gleichen Abend in seinen Bann. Die Spuren der 1425-tägigen Belagerung im Krieg in den 1990er-Jahren sind an vielen Fassaden heute noch unübersehbar. Wir wünschen der religiös gemischten Bevölkerung von Sarajevo von Herzen, dass das gegenseitige Verständnis weiterwachsen kann und der Frieden anhalten wird. Moscheen, Orthodoxe Kirchen und Römisch-Katholische Kirchen stehen in Sarajevo praktisch nebeneinander, das seit Jahrhunderten. Wir haben uns in der schönen Stadt, einem Tor zum Orient, sicher und willkommen gefühlt.

Im zweisprachigen Gottesdienst in der Kathedrale wurden wir erstmals mit Josip Stadler, dem seliggesprochenen Erzbischof, Gründer und Betreiber von Waisenhäusern in Bosnien vertraut gemacht. Im Kinderheim Egipat, die Wurzeln reichen zurück zu Josip Stadler, kümmern sich Ordensschwestern um Kinder, denen es in ihren Familien nicht gut geht und übernehmen Aufgaben, die der Staat nicht leisten kann. Diesen schönen Ort durften wir besuchen. Die Ordensschwestern, die das Kinderheim betreuen, helfen da, wo es am nötigsten ist. Unsere Reiseleitern Nedjeljka hat als junge Frau zwei Jahre in diesem Kinderheim mitgearbeitet und in der Gemeinschaft gelebt. Für sie war es fast ein Heimkommen. Die Freude der Kinder, der Ordensschwestern und von Nedjeljka steckte uns richtiggehend an und wird uns in lebendiger Erinnerung bleiben.

Auf der Rückreise in die Schweiz durfte im Bus auch Mal ein Powernap gemacht werden. Nedjeljka sorgte jedoch mit ihrer fröhlichen und frischen Art für Kurzweil und unserer Wohl. Die bunt gemischte Gruppe traf verständlicherweise etwas müde, aber fröhlich und zufrieden um 18.00 Uhr am 23. Mai auf dem Bärenplatz ein und konnte sich voneinander verabschieden.

Die Reisegruppe dankt Nedjeljka von ganzem Herzen für die schöne Reise, die perfekte Planung und Vorbereitung, die umsichtige und exzellente Reiseleitung und für Ihre Geselligkeit. Danke. Wir haben uns sehr wohl gefühlt.

Wisi Brülisauer